Biskaya - Portugal - Marokko

So, nun sind wir endlich in Portugal angekommen!
 Eigentlich schon vor ca. 3 Wochen, aber wie das so ist mit dem Internet.
 Ausgangspunkt für die Biskaya-Überquerung war der Ort "Camaret sur Mer". Dort wollten wir auf ein geeignetes Wetterfenster für die Fahrt durch die Biskaya warten, aber auf Grund einer Verabredung in Porto sind wir doch gleich aufgebrochen. Dies sollte sich relativ schnell als sehr mühsam  herausstellen, da wir permanent Gegenwind oder Flaute hatten.

Dank unseres Motors waren wir jedoch trotzdem überpünktlich in Porto. Nach genau 7 Tagen (davon 30 Stunden unter Motor).
Zur Verabschiedung aus Frankreich wurden wir von der französischen Marine mit Hubschrauber, Schnellboot und U-Boot aus dem Hafen eskortiert. Gut zugegebenermaßen sind wir wohl einfach nur durch ihr Manöver gefahren.... Aber ein bisschen "Nervenkitzel ist ja auch nicht verkehrt :-)

An sich war die "gefürchtete" Biskaya aber echt harmlos und hat für uns ihren Schrecken verloren...




In Porto bekamen wir endlich Besuch von Doro! Zusammen konnten wir dann die Stadt unsicher machen. Ein Höhepunkt unseres Aufenthaltes war sicherlich das Wäschewaschen. Ich glaube, wir haben dafür noch nie so lange gebraucht...Es musste die schmutzige Wäsche von einem Monat gewaschen werden..per Hand!!!
Aber freundlicherweise halfen uns die einheimischen "Waschfrauen" ein wenig. Es war einem schon fast unangenehm, dass fremde Frauen sogar unsere Schuhe gewaschen haben :D Wahrscheinlich hatten wir uns einfach so doof angestellt, dass sie das gar nicht mit angucken konnten..


  
Sie konnte das einfach besser, da können wir nur staunend zugucken







Nach einer schönen Woche in Porto war diese leider auch wieder viel zu schnell vorbei. Für Doro ging es zurück nach Berlin, wir fuhren weiter nach Lissabon.

Dort haben wir leider eine etwas unerfreulichere Episode zu verzeichnen. Um es kurz machen, es gab ein kleines Mißverständnis zwischen uns und der Polizei. Wir hatten wohl an einer Stelle geankert, wo es nicht erlaubt wäre. Anstatt einer mündlichen Verwarnung (die wir gerne angenommen hätten) kamen sie uns gleich mit einer fetten Geldstrafe. Aber wenn`s ums Geld geht sind sie bei uns leider völlig falsch!  Nach mehreren ergebnislosen Stunden des Verhandelns auf der Polizeiwache wurden wir auf unserem Schiff unter Hausarrest gesetzt und durften Portugal nicht mehr verlassen. Nach mehreren Besuchen unsererseits und ihrerseits später und einigen Anrufen bei der Deutschen Botschaft erbarmte sich der Polizeichef und hat sich mit uns zusammengesetzt. Selbstversändlich erst nachdem wir sämtliche Instanzen auf der Wache durch hatten....
 Er schrieb  mit uns ein paar Briefe auf Portugiesisch  und dann war es auf wundersame Weise doch möglich das Bußgeld zu reduzieren...manchmal zahlt sich Hartnäckigkeit einfach aus.
 Dies hat sich alles über 4 Tage gezogen.
Etwas Gutes hatte es wenigstens, wir wurden ein paar Male mit dem Polizeiboot herumkutschiert. Die jeweiligen Beamten ließen es sich zum Glück auch nicht nehmen uns mal zu zeigen wie schnell diese Dinger sind...und sie sind ziemlich schnell :-)
Alles in allem aber doch eine teure Schnellboottour!

Nach ein paar Tagen in Lissabon setzten wir dann die Segel Richtung Marokko. Die ca. 300SM schafften wir in einer "rekordverdächtigen" Zeit von 8 Tagen!
 4 Tage davon sind wir aufgrund mangelden Windes nur herumgetrieben. Da wir keinen Zeitdruck haben, blieb der Motor aus. Wir nutzten die Zeit  und backten das erste Mal selbst Brot ...gar nicht so schlecht geworden.



Außerdem wurden wir häufig von Delfinen besucht, so dass wir immer etwas zu gucken hatten :-)
Ein Highlight der Überfahrt war auch, dass wir unseren ersten Thunfisch fingen. Leider war er jedoch so klein, dass wir uns schweren Herzens wieder von ihm trennten.

Ein "Balemena" Frühstück auf See

Endlich in Marokko angekommen mussten wir nachts feststellen, dass Casablanca (unser favorisierter Zielort) ja gar keinen Hafen hat! Deswegen wurde uns freundlich aber bestimmend mitgeteilt, wir müssten weiter nach Mohammedia, dort sei eine Marina. Na toll, hätten wir das gewusst, hätten wir uns den Umweg über Casablanca auch sparen können. Nächstes Mal sind wir schlauer :D

Die Marina an sich ist ganz idyllisch mit dem Industriehafen auf der einen und dem Fischereihafen auf der anderen Seite. Jedoch relativ teuer...aber hey...die Leute sind alle wenigstens sehr freundlich.

Da Zug fahren hier relativ günstig ist, konnten wir auf diese Weise dann auch Casablanca besuchen und auf den Spuren Humphrey Bogarts die Stadt erkunden.

Marokko ist zwar nur ca. 300Meilen von Portugal entfernt, kommt einem aber gleich wie eine ganz andere Welt vor. Nicht unbedingt eine schönere, aber eigentlich auch keine schlechtere.

Neben ärmlichen kleinen Gassen mit überfüllten Straßenmärkten stehen im Kontrast große ShoppingMalls wo es alles Erdenkliche zu kaufen gibt.




 

Der Hafen von Mohammedia

Frisch verproviantiert werden wir heute Nacht in Richtung...ja gute Frage...ehm.. das klärt sich noch, wird aber wohl Richtung Gran Canaria oder so sein, aufbrechen.
Die Windvorhersage ist zwar nicht so ideal, aber wie gesagt..relativ teuer die Marina ;-)

Beste Grüße von der Balemena!